Vorbild
von: Ralf Lohe
Paul Wazlawiks 1. Axiom lautet: „Sie können nicht nicht kommunizieren". Verbal wie nonverbal drücken wir unsere Einstellung und Bewertungen zu allem, was uns begegnet aus. Und genau so verhält es sich mit der Vorbildfunktion des Vorgesetzten gegenüber seinen Mitarbeitern.
Ähnlich, wie schon unsere Kinder sich ihr Verhalten bei uns abgeschaut haben, so orientieren sich auch Mitarbeiter am Vorgesetzten; leider überwiegend an den schlechten Beispielen.
Kommt z.B. ein Chef häufiger zu spät zu Besprechungen, so kann er davon ausgehen, dass auch seine Mitarbeiter sich dieses Verhalten zu eigen machen.
Allgemein kann man sagen, dass sich Mitarbeiter an Werten und Regeln des Vorgesetzten orientieren. Sofern für sie nichts dagegen spricht, werden sie dies zur Basis des eigenen Verhaltens machen.
Das bedeutet, dass ich als Vorgesetzter, der z.B. seine Mitarbeiter entwickeln möchte, auch zeigen muss, dass auch ich mich entwickele und dies eine wichtige Sache ist. So empfiehlt es sich z.B. bei Seminaren und Trainingsveranstaltungen sich zusammen mit seinen Mitarbeitern trainieren zu lassen und dabei den Mitarbeitern vorzuleben, was es bedeutet, die Inhalte der Weiterbildung in der Praxis umzusetzen. So entwickeln Sie auch gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern die Führungskultur Ihres Verantwortungsbereiches weiter. Zwar kann das auch dazu führen, dass ein Mitarbeiter erkennt, dass diese Kultur nicht zu ihm passt und folglich das Unternehmen verlassen. Doch letztendlich ist dies für alle Beteiligten nur vorteilhaft. Die Alternative wäre ein sich unwohl fühlender Mitarbeiter, und dies produziert sicherlich keine gute Arbeitsleistung und wenig Vertrauen.
Wenn wir schon konstatieren müssen, dass der Chef immer im Rampenlicht steht, so sollten wir das als Herausforderung annehmen und unsere Entwicklung als permanenten Prozess verstehen. So entwickeln wir unsere Authentizität und Integrität wodurch wir unseren Mitarbeitern Ausrichtung und Sicherheit geben. Sie wissen so woran sie bei uns sind und ihre Ausrichtung an uns, bringt auch sie weiter. Am besten verhält man sich so, dass man einen Bericht hierüber auf der Titelseite der Bildzeitung lesen könnte, ohne peinlich berührt zu sein. Viel Erfolg bei Ihrer Entwicklung.
Fazit: Wir sind nie nicht Vorbild.