Positive Selbstbehauptung
von: Ralf Lohe
In welchen Situationen wir ein Recht haben, uns zu behaupten und wie dies am Besten vonstatten geht, vermitteln wir in unserem Kommunikationskurs. Heute möchte ich mich mit einigen exemplarisch ausgewählten Ursachen auseinander setzen, die dafür verantwortlich sind, dass wir in Situationen gelangen, in denen wir uns dann behaupten müssen. Bei richtiger Berücksichtigung der folgenden Ideen werden Sie entspannter leben können.
- Erwartungen
Wann immer wir eine Erwartung hegen, besteht die Gefahr, dass sie nicht erfüllt wird. Frustration ist dann die Folge. In einer extremen Fassung kann sich hier auch das Gefühl bilden, dass Sie sich behaupten müssen, also für die Erfüllung Ihrer Erwartung kämpfen müssen. Das Problem liegt aber bereits bei der Erwartung. Bin ich stattdessen in der Lage, die Dinge, die geschehen, auf mich wirken zu lassen, fällt es mir leichter das, was geschieht so zu akzeptieren, wie es geschieht. Manchen Menschen fällt dies schwerer wie anderen, aber auch sie sollten sich bemühen jede überflüssige Erwartungshaltung zu vermeiden. Nehmen wir als Beispiel mal die Kriterien bei der Einstellung von Mitarbeitern. Entscheiden Sie doch mal, welche Eigenschaften unbedingt sein müssen und welche nur wünschenswert sind, also keine Enttäuschung hervorrufen, wenn sie nicht vollständig erfüllt sind. Vielleicht entdecken Sie so auch die Chance der Motivation, die sich dann einstellt, wenn der neue Mitarbeiter die Möglichkeit bekommt, in die neue Aufgabe herein wachsen zu können. - Ärger
Konrad Adenauer wusste schon, dass der, der sich ärgert nur für die Sünden anderer büßt. Nur zu logisch ist, dass wenn sich jemand nicht so verhält, wie wir dies für richtig halten (erwarten), dieser das Problem hat. Wer z.B. zu spät kommt, sollte sich verantwortlich fühlen. Regen wir uns als betroffene Person auf, so hat dies psychologisch gesehen etwas mit uns selber zu tun. Die Situation erweckt ein Gefühl in uns, das daher kommt, dass wir uns in irgendeiner Form verantwortlich fühlen. Vielleicht haben Sie die Wichtigkeit des pünktlichen Erscheinens nicht deutlich gemacht. Oder Sie fühlen sich in Ihrer Konsequenz herausgefordert. Oder es fällt Ihnen auf, dass Sie beim letzten Zuspätkommen vergessen haben die Pünktlichkeit für die Zukunft einzufordern. Oder, oder, oder. Aber dies alles sind unsere eigenen Probleme und können aufgrund des Verspätens des Anderen diesem nicht in die Schuhe geschoben werden. - Inkonsequenz
Immer wenn wir inkonsequent sind, schaffen wir dadurch für die Menschen um uns herum eine neue Regel. Lassen wir z.B. zu, dass eine Aufgabe nicht bis zu dem vereinbarten Termin fertig gestellt ist, so ist das Aufschieben von Terminvereinbarungen auf einmal sanktioniert. Sobald mir das zu viel wird, platzt es dann aus mir heraus und meine Mitarbeiter fragen sich dann, warum die neue Regel auf einmal nicht mehr gelten sollte. Besser ist also aus solchen Situationen zu lernen und konsequenter zu handeln. Sollte Ihnen das schwer fallen, so lassen Sie sich doch helfen. Wenn Sie sich hierzu zum Beispiel mit einem Vertrauten austauschen, so wird Ihnen das Gespräch mehr Mut geben, konsequent zu handeln.